Nee, da kann man nix machen. Der Mann hat Staatsgeheimnisse verraten, Geheimnisse eines Rechtsstaats, der demokratisch und mit D befreundet ist – also, da gelten Auslieferungsverträge und keine besonderen Asylgründe…
So ähnlich argumentieren die Einen und die Anderen sprechen vom Orwell-Staat.
Das Orwell-Szenario war doch etwas anderes. Hier und heute sollten wir die Meinungsfreiheit nutzen, und uns eine Meinung bilden. Die NSA-Chefs sitzen gar nicht so fest im Sattel, und wir wissen inzwischen, dass unsere Befürchtungen der Wahrheit entsprechen; Die Stimmung geht dahin, die Geheimdienstler als die eigentlichen Hochverräter (Privatsphären-Verletzer) anzusehen und diese Zustände verändert haben zu wollen.
“Snowden will be able to come home soon. The world can feel it. The world is changing … it is time.”
Der Regierungssprecher, der da meinte, wir seinen nicht mehr im kalten Krieg, hatte irgendwie recht. Wenn auch der Krieg Vater aller Dinge ist. Kriege hat schon immer gegeben, und sie haben die Welt verändert.
Krieg war immer ein probates Mittel, an Ressourcen zu kommen. Mal zu Schrumpfköpfen – dass die etwas nutzen, glaubt heute kein Mensch mehr, mal an Rohstoffe.
Wenn wir in 50 Jahren (ich bin dann nicht mehr dabei) Energie nur noch aus Wind- und Wasserkraft beziehen, brauchen wir auch keinen Krieg wegen Erdöl, um mal ein Beispiel zu nennen.
Die sachlichen Gründe für Krieg nehmen ab. Wir können den Spruch ändern in “Der Krieg ist der Urahn aller Dinge” und in Frieden mit den Traumata der Vergangenheit aufräumen.
Dazu gehört, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. “Feind hört mit” ist so eine Wahrheit, und auch Freund, oder was sich dafür hält. Natürlich haben wir geahnt, dass der Internet-Datentransfer gescannt wird. Das war auch vor Snowdens “Enthüllungen” Ahnung oder offenes Geheimnis – deshalb darf er auch nicht als Verräter angeklagt werden. Und zur Meinungsbildung gehören Informationen, die die Geheimdienste ja nicht herausrücken…
Dass unsere Sorgen berechtigt sind, ist ja “amtlich”, wenn es in der FAZ steht.
Man sollte die Geheimdienstler aber nicht pauschal verachten, sondern ihnen eine bessere Arbeit geben. Einfach entlassen bringt nichts – wer weiß, was ihnen dann einfällt.
Wie die Stimmung ist, wissen sie ja. Und kein Gewissen haben nur die ganz Kranken.
Pingback: Snowden, patriotisch bei NBC | sketchnet