Spirituelle Philosophie – Fragen und Antworten

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Jiddu Krishnamurti (* 12. Mai 1895 in Madanapalle, Indien ; † 17. Februar 1986 Ojai, Kalifornien) war ein indischer Philosoph, Autor, Theosoph und spiritueller Lehrer.

Ein anstrengender Lehrer, dem man immer mal wieder begegnet, wenn es um besondere Aphorismen geht, kurze Sätze, die das Denken anregen… Modern und fremd?

Achtsamkeit ist ein aufmerksames Beobachten, ein Gewahrsein, das völlig frei von Motiven oder Wünschen ist, ein Beobachten ohne jegliche Interpretation oder Verzerrung.

Es gibt noch einige Aufzeichnungen von Vorträgen, wie hier:

 

Eine der Fragen:
Ist es möglich, im Augenblick der Wahrnehmenung so vollständig wach zu sein, dass der Geist das Ereignis nicht aufzeichnet? (2.36)
Wobei diese Frage mit der Frage an die Zuhörer verbunden war, ob sie die Frage verstanden hätten…
Für Krishnamurti war klar, dass wissenschaftliche, technische, politische, ökonomische und soziale Anstrengungen zu keiner wirklichen Lösung führen können. Solange das Denken, Fühlen und Handeln des Menschen vom Eigeninteresse beherrscht wird, zerfällt die Welt zumeist im Gegeneinander … (Quelle)

Dom Mainz im Nebel

Demzufolge stellt sich auch die Frage:

Is There Truth in Religions?

The question is: Is there not truth in religions, in theories, in ideals, in beliefs? Let us examine. What do we mean by religion? Surely, not organized religion, not Hinduism, Buddhism, or Christianity, which are all organized beliefs with their propaganda, conversion, proselytism, compulsion, and so on.

Is there any truth in organized religion? It may engulf, enmesh truth, but the organized religion itself is not true. Therefore, organized religion is false, it separates man from man. You are a Muslim, I am a Hindu, another is a Christian or a Buddhist and we are wrangling, butchering each other. Is there any truth in that? We are not discussing religion as the pursuit of truth, but we are considering if there is any truth in organized religion. We are so conditioned by organized religion to think there is truth in it that we have come to believe that by calling oneself a Hindu, one is somebody, or one will find God. How absurd, sir; to find God, to find reality, there must be virtue. Virtue is freedom, and only through freedom can truth be discovered, not when you are caught in the hands of organized religion, with its beliefs. And is there any truth in theories, in ideals, in beliefs? Why do you have beliefs? Obviously, because beliefs give you security, comfort, safety, a guide. In yourself you are frightened, you want to be protected, you want to lean on somebody, and therefore, you create the ideal, which prevents you from understanding that which is. Therefore, an ideal becomes a hindrance to action.J. Krishnamurti, The Book of Life

Ein zentraler Punkt in der Lehre Jiddu Krishnamurti’s ist die Frage nach dem Ich.

 

Während die Aufgabe der Psychologie bei Freud darin liegt, unbewußte Ich-Anteile in das Ich zu integrieren um auf diese Weise (bereits aufgetretene) Konflikte aufzulösen, erkennt Krishnamurti bereits in der Annahme der Existenz eines Ichs das eigentliche Problem: Nicht eine Ich-Stabilisierung wird bei K. angestrebt sondern des-sen Auflösung.
Das Ich, Selbst oder auch Ego (Krishnamurti macht hier keinen Unterschied) ist für K. hingegen die Ursache aller Konflikte. Das Ich, erklärt er, ist ein Produkt, eine bloße Struktur des Denkens: “In sich selbst hat es keine Realität” (Krishnamurti, J. 1984, S. 22).
Warum schuf nun aber das Denken etwas, das wir “Ich” nennen?

“… weil das Denken nach Sicherheit und Stabilität verlangt … Aber das Denken ist unsicher, in sich selbst zerbrochen, darum hat es das ‘Ich’ geschaffen als etwas Bleibendes, das als abgetrennt vom Denken erscheint und das vom Denken wiedererkannt wird als etwas Beständiges. Und diese Beständigkeit wird identifiziert durch Verhaftung – wir sagen: mein Haus, mein Charakter, meine Wünsche, mein Verlangen – was dem ‘Ich’ ein volles Gefühl der Sicherheit und der Fortdauer gibt”

    (Krishnamurti, J. 1984, S. 17f).

Das Ich sei also vom Denken geschaffen in der Absicht unserem Leben (die Illusion von) Sicherheit und Stabilität in unseren Beziehungen, unseren Handlungen, unserer ganzen Existenz zu verleihen. Das Denken schuf und schafft fortwährend auf der Grundlage des Ichs die (scheinbar schützende) Trennung in Subjekt und Objekt, den Beobachter und den Beobachteten und somit die Basis für den Konflikt. (Quelle)

 

 

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