Adornos Schreibtisch hinter Glas

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Auch so kann man Soziologie kaputtmachen: Man macht das, was sie repräsentiert, lächerlich.

Oder Jugendliche tun es – der Glaskasten ist ständig beschädigt, die Scheiben sind beschlagen. Die Steine fliegen von außen nach innen – das Sprichwort sagt: “Wer im Glashaus sitzt, soll nicht mit Steinen werfen”, und nachträglich ist Adorno ins Glashaus verfrachtet, oder szumindest sein Schreibtisch – obwohl das gar nciht ein original-AdornoSchreibtisch sein dürfte; vor Verwitterung geschützt ist das Teil so jedenfalls nicht.

“Tempus fugit” symbolisiert noch ein funktionierendes Metronom – Adornos Musiktheorie – wer hat sie verstanden?

Wer hat die kritische Theorie verstanden?

Wo gibt es einen einzigen prägnanten Satz Adornos, in Stein gemeißelt oder in Metall gegossen, oder verwurzelt im Hirn oder Herz der Bevölkerung?

Allseits beliebt:

Furchtbares hat die Menschheit sich antun müssen, bis das Selbst, der identische, zweckgerichtete männliche Charakter der Menschen geschaffen war, und etwas davon wird noch in jeder Kindheit wiederholt. Die Anstrengung, das Ich zusammenzuhalten, haftet dem Ich auf allen Stufen an. “Frisch und konzentriert müssen die Arbeitenden nach vorwärts blicken und liegenlassen, was zur Seite liegt. Den Trieb, der zur Ablenkung drängt, müssen sie verbissen in zusätzliche Anstrengung sublimieren. So werden sie praktisch.”

(Horkheimer, Max; Adorno, Theodor W.: Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente. Frankfurt/M. 1986, S. 40 (O., am.: 1947) .

Weg – einfach weg ist das Fußbänkchen, das es einmal im Glashaus gegeben hatte: Welcher Sadist will da symbolisch dem Geist Adornos kalte Füße machen?

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