Wenn Wut und Raserei die Schlagzeilen bestimmen, weil Einer “sich in einen Furor hineinsteigern” musste oder wollte, sind die Opfer zu betrauern, ist den Hinterbliebenen beizustehen und den Verwundeten gute Genesung zu wünschen. Der Täter hat möglicherweise nicht nach eigener Entscheidung, sondern einem vorgegebenen Programm folgend gehandelt:
Eine bewusste Entscheidung über das eigene Leben und das unbekannter Gastgeber zu treffen, braucht in jedem Fall Zeit und Austausch, die Abwägung aller möglichen Rechte und Perspektiven, aber keinen gedanklichen Kurzschluss.
Von der Fähigkeit der Menschheit, mit “Natur” förderlich gestaltend umzugehen, dürfte ihr Fortbestand abhängen. Erwiesen ist, dass sanfte Grüntöne erholsam für die Psyche sind – und wo ein Wille wirkt, können Wüsten bepflanzt/bewässert werden. Beispiele, wie man es nicht machen soll, gibt es leider zu viele.
Das Umweltproblem in dieser Tiefe hätte Moses maßlos überfordert, so wurde er abgefertigt mit einem
1Mo 1,28 Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.
Wenn unser Agrar- und Ernährungsminister zu diesem Thema Stellung nimmt, darf ein “kleiner”, unmaßgeblicher Blogger sich auch zu Islamismus und abrahamitischen Religionen äußern; Özdemir meint jedenfalls:
“Wir müssen stärker kontrollieren & begrenzen, wer im Rahmen von Flucht oder Migration zu uns kommt und verhindern, dass sich die, die hier sind, radikalisieren. Wir müssen gegen die geistigen & finanziellen Sponsoren des islamistischen Terrorismus im In- & Ausland arbeiten.”
Das sind zwei Statements, die mit “wir müssen” begonnen werden, wobei uns das Müssen auch beim “Verhindern der Radikalisierung” nicht erspart bleibt, und unsere Vorstellung vom “islamistischen Terror” merkwürdig vage ist – WIR wissen eben mehr über den “Sportsponsor” Coca-Cola als von Sponsoren im Dienste religiöser Gewalt, über die uns Özdemir gerne aufklären darf.
Nach Art des aggressiven Atheismus könnte man formulieren, dass die Bibel das gemeinsame ideologisch-religiöse Fundament für Juden, Christen und Moslems darstellt und fordern, dass die Genannten sich an das heilige Buch halten, doch mit Neuem Testament und Koran sind Differenzierungen aufgetreten:
Die Phrasen von “Schuld und Rache” oder “Auge um Auge, Zahn um Zahn” sind Christen fremd, Mohammed als Prophet können wir schlecht beurteilen, und wo ein Prophet erst noch kommen soll, geht es wohl ums lange Warten. Mag sein, dass das Grundgesetz der BRD für uns verbindlicher ist als die 10 Gebote – die sind im Koran etwas vertsteckt, aber zu finden – wir können ein
„Setze Gott keinen anderen Gott zur Seite, sonst wirst du dasitzen, gescholten und im Stich gelassen.“
leicht unserem ersten Gebot, das den Monotheismus “begründet”, zuordnen – und sind erschüttert über die Strafe, also den Ehrverlust, bei polytheistischen Neigungen und Ansichten. Die christliche Version mit “Du sollst …” verzichtet auf die konkrete Strafandrohung, beinhaltet eher das “Du wirst schon sehen, was geschieht, hältst Du Dich nicht an diese Gebote”.
Der echte Gläubige findet auch in seiner Demut immer leichter den Zugang zum tiefen Glauben (Sure 32: 15), im Gegensatz zum Hochmütigen, der in seiner Selbstzufriedenheit den Glauben nicht annimmt und sich vom Dienste Gottes abwendet (4: 172-173).
Gott, sagt der Koran, „liebt die nicht, die sich hochmütig zeigen“ (16: 23), er liebt auch nicht den, „der eingebildet und prahlerisch ist“ (31: 18; 4: 36). Die Hochmütigen wird Gott in der Hölle bestrafen (4: 173).
Hochmut charakterisiert auch Narzissten; der “narzisstische Hintergrund” der aktuellen Messer-Taten scheint sich der Aufmerksamkeit der Medien noch zu entziehen. Stattdessen kommt es zu “Nachahmertaten” mit “Werther-Effekt”. Von Radikalisierung oder Politisierung wollen wir hier schweigen.
Vorlieben und Vorschriften bei der Ernährung sollten übrigens kein Hinderungsgrund für respektvolle “interkulturelle Ernährungsansätze” sein. Motto: Vegan geht immer – und als Beipiel der “Gaisburger Marsch” ist – so zusammengestellt sicherlich häufig noch neu.
Ernährungsgewohnheiten kann man ändern – und auch “Atheisten” gehören an den gemeinsamen Tisch. Der Anspruch, über den eigenen, kleinen Tellerrand hinauszublicken, kann und muss erfüllt werden!