Neue Medien: Parteien zerstören, Demokratisch die Welt retten?

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Fünf Millionen Aufrufe (“Klicks”) für ein 55-Minuten-Video, in dem ein blaugelockter Jüngling seinen Frust über eine Politik (wegen Klimawandel und Drohnen-Krieg, Abwehrhaltung gegenüber Cannabis, Urheberrechtsverständnis und so weiter) verarbeitet und eigentlich alle Parteien, besonders dann die CDU, “fertigmachen” will – das bekommt nicht jeder hin.

Der “shooting star”.

Die Aufregung ist groß bei so vielen Gründen, sich zu empören; wer sich angegriffen fühlt, “schießt zurück” und sorgt zunächst einmal dafür, dass das (Schlachten-) Getümmel lauter wird:

 

Wie auch immer – noch gibt es das Wort “Regierungsverantwortung” in unserem Sprachschatz, doch die ägyptischen Plagen waren zehne, “mythologische”. Mir fällt da sogleich die Heuschreckenplage ein; heutzutage im Finanzsektor: Investoren, die sich mal eben einnisten, um alles kahlzufressen.

 

So hat jede Zeit ihre Plagen – bricht ein Vulkan aus, ist der Mensch frei von Verantwortung, kommt ein Klimawandel, waren die Folgen seines Tuns  zu großen Teilen der Auslöser.

Nun klagt – symbolisch gesprochen – die eine Generation die vorherige an, und die Kanzlerkandidatin unserer Republik, deren Grundgesetz gerade “70″ geworden ist, denkt an “etwas mit “7″”.

Mit “Sieben” steht ein Film gleichen Titels in Verbindung, und dessen Hintergrundthema: Die sieben Todsünden.

“Du sollst nicht, Du darfst nicht…” Das mögliche Sündenregister betrifft Alle.

Wir müssten die Liste gleichsam entschärfen, wollen wir nicht alle als Sünder dastehen: Könnten das hohe Lied der Gemütlichkeit singen, einen gesunden, gerechtfertigten Stolz begrüßen, den heiligen Zorn gutheißen, uns gesundes Essen munden lassen, Genuss und Lusterlebnis als Teil des lebenswerten Lebens fördern,  wo sie nicht schaden, die Sparsamkeit achten und einen gewissen Wetteifer akzeptieren.

Um das Gegenteil von Nachhaltigkeit zu benennen, fehlen uns die Worte. Hätten wir so einen Begriff, wäre das sinngemäß die Bezeichnung für die neue Todsünde Nummer eins – für alles, was sich gegen Natur und Klima richtet, denn das Klima steht auf der Kippe.
Bei dem, was wir dafür oder dagegen tun wollen, müssen wir bedenken, dass “Nachhaltigkeit” eigentlich kein selbstständiges Ding ist, das wir im Internet bestellen können, sondern nur in gegenseitiger Abhängigkeit von Ökologie, Ökonomie und Sozialem zu haben ist, also “im Dreieck“.  Bei dem kommt es auf die Fläche an, machst Du eine Seite kürzer, schrumpft der Flächeninhalt. Momentan kommt die Ökologie zu kurz – auf der sozialen Seite gibt es Diskrepanzen und Spannungen.

Die offiziellen Klimaziele sehen nach “Vorrang für die Umweltbelange” aus, doch nur vordergründig – denn was nutzen die schönsten Wachstumsraten der Wirtschaft, wenn die Weltbevölkerung mit der sterbenden Umwelt den Hitzetod erleidet, verhungert, ertrinkt oder verdurstet?

“Am Ziel, dass Deutschland und Europa ab 2050 kein Kohlendioxid mehr ausstoßen, werde festgehalten [seitens der Kanzlerin]. Aber konkrete Maßnahmen? Fehlanzeige.”

Was sich hier nach eklatantem Widerspruch und Projekt, das in die Binsen gehen soll, anhört, greift ein Deutschlandfunk-Interview noch einmal auf. Bei den Windrädern hapert es mit den Genehmigungsverfahren, und je nach Wetter hätte man auch “zu viel” regenerativen Strom, weshalb wir dringend Speichermöglichkeiten bräuchten – und werden in Spitzenzeiten Wasserstoff als Energiedepot für Hybridautos und so herstellen.

Da werden die einfachen Bürger+Innen nicht gefragt, was sie sich denn vorstellen. Bei den geforderten Zuwachsraten ist der gewünschte Abstand zum Windrad einfach zu groß – aber kein Grünstromförderer möchte unterm Windrad wohnen oder dessen Schattenwurf im Garten oder auf den Fenstern. Und erst dieser Infraschall! Wo kann man noch in Ruhe spazierengehen?
 
Vielleicht hätte auch die Jugend-Klimabewegung Denkanstöße für die Entscheider und Macher?
 

Ich kann mir eher vorstellen, dass alle Autofahrer mit Nullpromille fahren, als dass wir 2050 ein Co2-Nullemissionsziel locker erreicht haben.  Nun meint die CDU offiziell, mit Bedacht seien gute Ergebniss zu erzielen:

Antworten zu geben, die über den Tag hinaus tragen, das erfordert Zeit, das erfordert Maß und Mitte.

Gleichzeitig äußert sich dann ein Misstrauen gegenüber den “neuen Medien”, zumal, wenn die Abrufzahlen sich im Millionenbereich bewegen – wenn so eine Geburt eines Stars auch die Ausnahme ist, das Gerede von den “Influencern” erst die Mythen und Fakten, die es beschreibt, hervorbringt – doch gilt das nicht auch für die Politiker, die per Tastatur und Mausklick zu kritisieren, zu hinterfragen dem “Nerd” und dem Underdog von Nebenan, den Möchte-auch-gern-mal-Influencern jetzt nicht mehr das Porto für den LeserInnenbrief kostet?

Die Währung von YouTubern sind Klickraten. Die Währung einer Volkspartei wie der CDU ist Vertrauen.

Darüber kann man diskutieren – soll wohl auch heißen, dass YouTuber wenig Vertrauen geniessen, im Gegensatz zur Volkspartei. Es kann sich aber auch um unreflektiertes, demagogisches Schwarz-Weiß-Zeichnen, um von den eigentlichen Themen abzulenken, handeln.

Es geht aber auch um Coyright, Ideen überhaupt, eine veränderte Kultur und die Zukunft der Unterhaltungsindustrie. Mündige Bürger wollen Kultur nicht nur konsumieren, sondern selbst in die Medien-Arbeit einsteigen – theoretisch; praktisch haben wir natürlich eine Bevölkerung, deren idealer Urlaub auf einem Kreuzfahrtschiff stattfindet, das sich garnicht nachhaltig in die Welt fügt. Das spricht weder der blaugelockte Influenzer noch die “Faktencheck-Sonderabteilung” der Volkspartei an, so haben sie eine Gemeinsamkeit.

 

Würde man den Internet-Wert eines Blogs mit Klicks beziffern, wäre dies Blog hier nicht viel wert, obwohl es Vertrauen verdient. Da hat bei der Legende um die Währung wohl jemand geschummelt.

Wahr ist hingegen, dass die Antworten auf den Klimawandel ihre Zeit brauchen. Das Problem, das sich aus so vielen Teilaspekten zusammensetzt, braucht demgemäß auch vielfältige Antworten. “Neue Ideen” wie umweltfreundliche Kernfusion in neuartigen Volksreaktoren führen wahrscheinlich nicht so sehr weit – wie steht es mit alten Ideen?

 

Könnten wir damit beginnen, dass wir fragen: “Was ist effektiv?”

Welche Technik, welche Physik und so weiter brauchen wir?

Zum Beispiel beim Kühlen? Brauereien hatten vor dem Klimawandel noch Eisstangen aus zugefrorenen Seeen herausgeschnitten, in Kellern gelagert und im Sommer ausgeliefert. Die besser gestellten Bürger hatten einen Eisschrank in der Wohnung, und “Eismann” hatte eine andere Bedeutung als heute: Damals brachte der Eismann noch Eisblöcke unter die Leute. Eine Rücknahme war ausgeschlossen ;-) .

Gibt es heute noch Eisenbahn-Kühlwagen, bei denen das Tauwasser herauströpfelt? Sollen wir den elektrischen Kühlschrank abschaffen? “Eis&Milchmann/Frau/Div” wäre doch ein schöner grüner Arbeitsplatz für moderne Zeiten!?! Die könnten dann auch wieder die umweltfreundlich “unverpackte” Milch vorbeibringen.

Der Bereich “saisonale Kältespeicherung”, ein weites Feld wie auch die saisonale Wärmespeicherung: Beides muss zusammen, integriert, gedacht und angelegt sein. Ist die “elektrische Kältemaschine” effektiv, wann wird deren Abwärme zum Heizen genutzt und so weiter…

 

Es geht um konkrete Projekte zum Null-Co2-Ausstoß. Wenn ein Politiker meint, wir könnten ja auch mit Wasserstoff fliegen (wir alle???) und das “Wann” mit “Vielleicht zur nächsten Jahrhundertwende” beantwortet wird, ist logischerweise etwas falsch – denn dann fliegt keiner von uns mehr. Die Seele lebt vielleicht weiter, mit sehr geringem Energiebedarf – mit kosmischer Energie?

Das ist spekulativ gefragt, auch hier gibt es keine leichte Antwort. Besser belegt sind drei Dinge:

1.) Wenn wir schon nicht weitermachen wie bisher können, ist es an der Zeit, über bessere, gangbare Wege nachzudenken. Die besseren Denker hatten wir in der Vergangenheit – lasst uns wenigstens von denen lernen und untereinander den Dialog versuchen.

2.) Etliche dieser “Influencer von YouTube” haben einen Wahlaufruf verfasst, der ein Abwahlaufruf ist. Eine Partei gibt es, der ich das nicht so ganz gönne, denn nur zur knappen Hälfte ist sie stockkonservativ, zur anderen Hälfte lässt sie sich ausbremsen, vor einem Minister habe ich großen Respekt.

3.) Das ist zwar keine rundum korrekte Darstellung, aber zumindest Kevin hätte bisher Zeit gehabt, sich in dieses Öko-Thema einzuarbeiten. Stattdessen will er BMW sozialisieren, und keiner macht mit. Immerhin will er “bio für alle” erschwinglich machen – durch höhere Löhne. Wird es gelingen, diesen Herren das Konzept der bedingungslosen Bio-Lebensmittel-Grundversorgung ans Herz zu legen?

Was haben Rentner und Hartz-Empfänger davon, wenn andere mehr verdienen?  Das wissen auch Jung- Vorsitzender und Generalsekretär: Führung muss auch im kleinsten  Team sein ;-)

 

 

 

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