Wenn im Kongo Kinder Kobalt-Brocken aus den Minen holen, damit die wirtschaftlich starken Staaten und Bevölkerungs-Schichten ihr Lieblingsspielzeug “Auto” mit Akkus beschicken können, regt sich manch westliches Gewissen bei der Frage nach der Schulpflicht und dem Lebensaglück der kleinen Bergleute.
Mehr als von solchen Gewissensfragen, die mit “Da kann man nichts machen” pauschal beantwortet sind, ist die öffentliche Diskussion von der Atembarkeit der hiesigen Luft bestimmt, die im langjährigen Mittel bei Feinstaub und Stickoxyd ihre Grenzwerte hat, die im Außenbereich, wo auch Kranke oder Schwangere exponiert sein können, niedriger liegen als etwa in der Werkstatt einer Schlosserei, wo Schweißen und anderes dem vom arbeitsärztlichen Dienst überwachten Personal oder Inhaber auch mehr Luftschadstoffe zumuten.
In der Stadt kommt es wegen zu hohen Schadtstoffwerten vielleicht bald zu Fahrverboten – auf der Autobahn könnte man das auch andenken, denn ein Großexperimente zeigte,
… dass die von Modellen berechneten Emissionen von Partikeln und Spurengasen aus dem Autobahnverkehr bisher unterschätzt wurden: So emittierte die Kraftfahrzeugflotte beispielsweise 23 Prozent mehr Kohlenmonoxid und 17 Prozent mehr Stickoxide als angenommen. … Außerdem ist ein sprunghafter Anstieg der Kohlenmonoxid-Emissionen zu beobachten, wenn die Autos im Stau stehen.
Hier hatten vor Jahren Klimaforscher ihre Hochrechnungen überprüft, die von den Herstellerangaben ausgegangen waren, wenn sie auch nicht die Fehlerquelle identifiziert/kommuniziert hatten.
Die Auswirkungen einer Autobahn (eines Flughafens, Seehafens) auf die Luftqualität des Umfelds sind weitgehend tabu – so lange die Politik hier keine Richtwerte vorgibt, wird die Industrie gerne weitermachen wie gehabt.
Die Unternehmen, die Gesetze gebrochen und allein in den letzten sechs Jahren Gewinne über 190 Milliarden eingestrichen haben, stehen in der Verantwortung mit den Gewerkschaften den Strukturwandel zu gestalten.
Das Zitat stammt aus einem Aufsatz von Carsten Bätzold , Vorsitzender des Betriebsrates im VW-Werk Baunatal uns Mitglied des VW-Konzernbetriebsrates und Thorsten Schäfer-Gümbel, Fraktionsvorsitzender der SPD im Hessischen Landtag und Chef der hessischen SPD.
Wobei der Gedanke aufkommt, auch der eine odere andere Gewerkschafter hätte von mangelhafter Abgasreinigung wissen können – ist/wäre solches Wissen- und darüber schweigen schon Vertuschung oder noch Loyalität?
Entspricht solche Täuschung der eigenen Kunden noch der Tugend der “Compliance”, wie sie (angeblich) die Kaufmannschaft der Hanse noch hatte, wie vereinbaren sich Dieselgate und Wirtschaftsethik?
Wahrscheinlich über das qualitativ hochwertige, zuverlässige Produkt…
Die heutigen E-Autos sind nicht das Ende der Entwicklung, so wie der Patent-Motorwagen Nummer 1 von Carl Benz nur der Beginn einer Ära war.
Demnach stehen uns noch einige gößere Veränderungen bevor. In Richtung “immer mehr, immer schneller, immer schwerer, breiter, höher, allrädiger, verrückter, selbstbewusstseinprothesiger” sollte die Entwicklung aber bitte nicht gehen. Es sollte eher eine vernünftige, gerechte Befriedigung von Grundbedürfnissen gehen – und es ist vielleicht ein Grundbedürfnis, die Einkäufe nach Hause zu holen – aber dafür reicht auch ein Lastenfahrrad – gerne mit Schubanhänger.
Ins europäische Ausland zu reisen braucht keinen Flieger – ein leistungsfähiges Eisenbahnnetz geht auch.
Wenn Gewerkschaft und Opposition im Lande Hessen davor warnen, Volkswagen solle doch bitte nicht den Anschluss an die technische Entwicklung verlieren: Audi ist schon so weit, einen Prototyp mit Solardach zu planen!
Die gleiche Idee ist zwar bei einem Start-up schon weiter gediehen, aber der “gute Wille” ist bewiesen.
In Baunatal gibt es einen streng geheimen Foschungsstab, der kurz vor einem Durchbruch steht: Es geht um die Entwicklung von Lunarzellen, damit das Auto seine Akkus auch bei Mondschein aufladen kann
Das “pfiffige Konzept”, so ein Unternehmenssprecher hinter vorgehaltener Hand, sei im Vergleich zu allerlei üblichem Blödsinn (“Denken Sie jetzt aber nicht an brasilianische Vergnügungen!”) “nachgerade vorbildlich vernünftig”:
“Damit machen wir aus jeder x-beliebigen Straßenlaterne eine (kostenlose) Ladestation, und die Frage nach der “Lade-Infrastruktur” ist abgehakt – fertig, erledigt. Verstehen Sie, was das bedeutet?”