Schätzen Sie mal den Wert dieses Blogs…

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Wertschätzung” und “Wert schätzen” sind – logisch – zwei Paar Schuhe. Die Wertschätzung für Blogs – das ist ein spezielle Frage.

An

Mehr Wertschätzung für Blogs

sind zumindest Blogger*innen sehr interessiert, wie die eingangs verlinkte Blog-Parade zeigt. Vielleicht gehören Blogs einer aussterbenden Art an: Als Suchmaschinen noch die Option boten, nach einem Stichwort in der Rubrik “Blogs” zu suchen (analog der Bildersuche), war das ein Zeichen, dass Blogs doch wirklich wichtig sein könnten.

Mit der Zeit haben Facebook und Instagram jedoch den Blogs viel Wasser abgegraben, auch entstand eine Klasse von “Ich blogge-mir-die-Welt-wie-sie-mir-gefällt”-Bloggern, denen vor allem die häufig angepriesene Möglichkeit, sich damit ein (Zusatz-) Einkommen zu erschreiben – mühelos.

Bei Manchen wurden so die Ellenbogen zum wichtigsten Blog-Werkzeug – eine freundschaftliche Atmosphäre, in der man sich vielleicht auch mal verlinkt: Häufig Fehlanzeige. Wenn viele Blogs nicht mehr gepflegt oder aufgegeben werden, schwingt im Hintergrund das Gefühl der Sinnlosigkeit mit – nach Verhältnismäßigkeit von Aufwand und Ertrag gar nicht zu fragen.

“Viele Köche verderben den Brei” heißt im “Mediengeschäft”, dass “Reichweite” und “Quoten” rückläufig sind, weil der “Kuchen” auf zu viele Mit-macher aufgeteilt wird und die reißerischen Artikel zu Lasten der Qualität gehen.

Völlig richtig ist, wenn Katrin Hilger schreibt:

Blogs sind oft so aufwändig produziert wie Zeitschriften. Fotos, Texte sind hochwertig und lange recherchiert. Und das soll bitte gewürdigt werden von PR-Agenturen und Firmen – und von der Presse, die uns nicht als Laien abtun soll.

“Die Presse” ist in der Hinsicht allerdings komisch. Ich glaube, die Redakteure haben sich so oft krümmen müssen, dass sie Bloggern ungefähr die Wertschätzung entgegenbringen, die sie für den letzten Lesserbrief-Schreiber aufbringen: “Das kann weg”.

“Vor einiger Zeit” hatte ich einem Satire-Magazin vorgeschlagen, über Rabatte zu berichten, die die AOK für Kunden, die regelmäßig Wasser treten, einräumen wolle  – Null Reaktion.

Die “schwäbische Wertschätzung” folgt dem Motto: “Net geschimpft is g’nug ‘g’lobt”, verknüpft sich mit “Spätzle mit Soß’ machen stark und groß” zu “s’ischtwie’s ischt”, zu einem Brei der Missachtung und Selbstherrlichkeit, denn wer sparsam mit Wertschätzung verfährt, kann davon mehr für sich behalten. Die Rückbesinnung auf Omas Küche verklärt den Rückblick und stilisiert die eigene Produktion zur gehobenen Kochkunst, die beispielgebend ist.

“Die gegenseite Wertschätzung ist immer noch vorhanden”, sagt Trainer Löw, der sich vom alten Eisen trennt und die Fußballnationalmannschaft verjüngt – doch darf diese Aussage bezweifelt werden. Den Marktwert der Spieler wiederum kann jeder schätzen, wie er will – am Ende werden sie versteigert,  und wenn sie für schlechte Zeiten vorgesorgt haben, noch als Werbemaskottchen oder Funktionsträger taugen, werden sie schon zurecht kommen.

Der Gedanke an eine Lobby für Blogs taucht dann und wann auf, ein Bloggerclub könnte wesentlich mehr Blogs vernetzen, und wenn mehr Kooperationspartner auf die Idee kämen, dass eine förderliche Zusammenarbeit mit Blogs dem eigenen Image keinen Schaden zufügt, wäre schon viel gewonnen.

Dass Presse, Institutionen, Parteien in der Illusion leben, wenn sie schon die Meinungsführerschaft beanspruchen (was ja keine demokratische Entscheidung ist, sondern mehr mit “Macht” zu tun hat), müssten alle Anderen ihnen nur noch folgen – das ist dumm.

Weitere Beiträge zum Thema unter #blogswirken – “wir müssen unsere eigene Lobby werden, um die Wertschätzung zu bekommen, die wir verdienen.”

Ein Kommentar

  1. Als ich mit dem Bloggen angefangen habe, bekam ich ganz viele Tips zur richtigen Fotogestaltung, Aussehen etc. Als blinde Bloggerin, die einfach nur Aufklärung betreiben und Barrieren abbauen will, ein echtes Problem. Ich habe viel Geduld und Fleiß gebraucht, um meinem Ziel näher zu kommen. Es geht zwar langsam. Dafür habe ich eine Leserschaft, die meine Beiträge wertschätzt.

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